Neues 2011/12 Projekt Sternenpark Schwäbische Alb

Wir haben uns in den letzten Monaten in verschiedenen Städten und Gemeinden nach der dortigen Beleuchtung umgeschaut. Dabei haben wir leider nur vereinzelt wirklich vorbildliche Beleuchtung gefunden, der größte Teil der installierten Außenbeleuchtung weist hingegen gravierende Mängel auf. Auch wenn in manchen Orten schon geeignete Leuchtmittel (wie z.B. Natriumdampflampen) installiert sind, so sind meist die Leuchtengehäuse an sich ungünstig konzipiert oder montiert.

Leider gibt es noch viel zu viele Orte, in denen die Beleuchtung hingegen in keiner Weise modernen Erkenntnissen der Lichttechnik entspricht, weder vom Leuchtmittel noch vom Leuchtengehäuse her. Viel Energie und Steuergeld wird für blendende Beleuchtung verbraucht, die den Nachthimmel und die Umwelt anstrahlt, statt das Licht gezielt auf Straße und Gehweg zu lenken. Auch manch moderne und neu installierte Beleuchtung hat diese Fehler, wohl mangels Information zum Thema Lichtverschmutzungs-Vermeidung. Auch ist es kritisch zu sehen, wenn die Lichtleistung durch die sparsameren Leuchtmittel nun unnötig hoch gewählt wird. Dies verstärkt die Reflexion und damit die Abstrahlung.

• Beispiele optimaler und vorbildlicher Beleuchtung
• Beispiele schlechter und verantwortungsloser Beleuchtung

Jetzt können Sie aktiv werden:

• Schicken Sie Ihrer Stadt oder Gemeinde eine Postkarte und
  machen auf die Problematik der falschen Beleuchtung aufmerksam.
• Schicken Sie uns Ihre Bilder von optimaler und
  schlechter Beleuchtung in Ihrer Stadt.

Das Projekt "Helle Not" aus Österreich hat eine aufwändige Broschüre zum Thema Lichtverschmutzung herausgegeben.

Detailiert werden die Einflüsse auf die Natur, die Tiere und die Menschen erläutert. Sie zeigen auch, auf was bei richtiger Beleuchtung zu achten ist. Die Broschüre kann hier als Flash-Buch aufgerufen werden: "Die Helle Not - Wenn Licht zum Problem wird" 
Weitere Informationen zu dem Projekt gibt es unter www.hellenot.org .

Im Anschluss an die Vortragsveranstaltung in Bad Urach starteten wir bei klarem Himmel zu einer Messfahrt über die Schwäbische Alb. Dafür hatte Dr. Hänel ein "Roadrunner"-Messsystem mitgebracht, mit dem man während der Fahrt die Himmelshelligkeit an der jeweiligen GPS-Position messen und aufzeichnen kann.

Unsere Fahrt führte uns von Bad Urach über Münsingen und Hayingen bis nach Ittenhausen. Die Gegend dort hat noch einen annähernd natürlichen Nachthimmel, ein besonderes Alleinstellungmerkmal in einem dicht besiedelten Industrieland. Schon auf den letzten Kilometern dorthin waren die Messwerte vielversprechend. Die Messung bei Ittenhausen war dann aber durchaus spektakulär: Nachweislich wurde dort von Dr. Hänel eine Himmelshelligkeit von 21,75 mag/arcsec² gemessen, die einem fast natürlichen Nachthimmel entspricht!  Leider zogen dann Wolken auf, aber vorher konnte Dr. Hänel noch eine All-Sky-Aufnahme erstellen. Wir werden demnächst noch ausführlicher über die Messungen berichten.

Foto: Dr. Andreas Hänel