Veranstaltungen 2024 Projekt Sternenpark Schwäbische Alb

Hier finden Sie unseren aktuellen Ausstellungen, Sternführungen und Nachtwanderungen und die interessanten Berichte nach den Veranstaltungen mit vielen Bildern.

Wir freuen uns auch Sie demnächst bei einer unserer Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.

Weitere Informationen

meteorcamp2025Das Meteorcamp 2025 war wieder ein ereignisreiches Zeltlager auf dem Schachen, auch wenn nur wenige Sternschnuppen wegen des späten Neumondtermines zu sehen waren. Neben dem Kernteam von Antonio, Linus, Marc und mir waren täglich immer etwa ein Dutzend weitere Übernachtungsgäste dabei. In drei von vier Nächten konnte beobachtet werden.

Nach dem Aufbau am ersten Tag musste direkt wieder die Beleuchtungssituation vor Ort entschärft werden, indem eine neue Außenleuchte des Zeltplatzes dauerhaft mit Orangefilter ausgestattet wurde. Die erste Nacht wurde sehr klar, kalt bis 5°C und patschnass.

Für den Samstag war der Öffentlichkeitsabend angesetzt. Die Wiese wurde wieder mit einigen Feldbetten der Pfadfinder bestückt, auf denen man sehr bequem liegen kann, um in den Himmel zu schauen (oder schlafen...). Matthias Pagano kam wieder mit seinem 50cm-Dobson-Teleskop. Leider wurden aus den vorhergesagten 50 % Bewölkung im Laufe des Abends 100 %. Trotzdem kamen einige Abendgäste vorbei, denen wir etwas zur Technik zeigten. Als es dann aber anfing zu leicht zu regnen, wurden rasch die Teleskope abgedeckt und wir machten es uns im Gerüstzelt bei heißem Tee zum Fachsimpeln gemütlich.

Der dritte Tag und auch die Nacht wurden wieder sehr klar. Die Meteoblue-Wettervorhersage von jeweils 50 % Bewölkung für den zweiten und dritten Tag stimmten im Mittel also. Nach einem schönen Grillabend fiel der Umstieg auf die astronomische Beobachtung schwer. Ein paar Gästen wurden diverse Objekte im 6 Zoll-Refraktor gezeigt, z.B. der Lagunennebel in der Milchstraße, Alkor und Mizar im Großen Wagen, h und chi Persei und natürlich Saturn. Bis zum Jupiteraufgang gegen drei Uhr haben wir noch durchgehalten.

Der Montag wurde für einen Ausflug zum Bussen genutzt, dem heiligen Berg Oberschwabens knapp südlich der Donau. Nach einer Wanderung konnte ein toller Ausblick vom Burgturm bewundert werden. Danach eine kurze Abkühlung in der Donau, Einkauf mit Eis und dann Pfannekuchenabend vor unserem Zelt. Und wieder wurde es komplett klar. Kurzfristig haben sich noch Gäste aus Sigmaringen und Stuttgart angekündigt. Leider arbeitete der Fladhof mit viel Flutlicht auf den angrenzenden Feldern, vermutlich um noch vor dem angekündigten Regen die abgeernteten Felder zu pflügen. Gegen 22:35 MESZ machte sich ein enormer Strahl am Westhimmel bemerkbar. Schnell wurde klar, dass das kein Lichtstrahl des Bauern sein kann, da es sich langsam und systematisch Richtung Zenit bewegte. Glücklicherweise hatte ich die Kamera noch schussbereit auf dem Stativ stehen und konnte eine Zeitraffersequenz dieser Leuchtspur aufnehmen. Es musste sich um eine Wolke im Erdorbit handeln, ein Hinweis war auch die beobachtete Satellitenspur vorneweg. Antonio hat den Überflug auch mit der All-Sky-View Fischaugenkamera festgehalten. Am nächsten Tag wurde aus der Presse klar, dass es sich um eine chinesische "Langer Marsch"-Rakete handelte, deren Oberstufe überschüssigen Treibstoff abgelassen hatte und Satelliten aussetzte.

Ob es auch im Jahr 2026 ein Meteorcamp auf der Schwäbischen Alb geben wird, ist noch unklar. Das Kernteam will stattdessen die totale Sonnenfinsternis am 12. August 2026 in Spanien beobachten. Aber vielleicht übernimmt ja jemand anderes die Aufgabe des Meteorcamps. Vielen Dank an die große Mithilfe von Antonio, Linus und Marc!

Text und Fotos, soweit nicht anders angegeben: Till Credner, 5.9.2025


 

Informationen zum Lichtstreifen am Nachthimmel:

Hier ein paar Impressionen

Bericht Sternwanderung Münsingen-Beutenlay 30.05.2025Der Beutenlay ist eine Bergkuppe mit Naturreservat ca. 1 km südlich von Münsingen auf der Schwäbischen Alb. Eine Nachtwanderung und Sternführung wurde am 30. Mai 2025 vom Projekt Sternenpark Schwäbische Alb organisiert für eine ca. 20-köpfige Gruppe. Die Gäste kamen aus Konstanz und übernachteten das lange Wochenende auf dem Hofgut Hopfenburg. Das Wetterglück war auf unserer Seite, keine Wolke am Himmel und doch angenehm warm. Im Falle von Bewölkung hätten Matthias Engel und Till Credner einen kleinen Vortrag gehalten plus Nachtwanderung ohne Sterne.

In der Abenddämmerung referierte Matthias Engel zum Thema Lichtverschmutzung und wir wanderten zur südlich gelegenen Wacholderheide. Dort angekommen, konnten es sich die Besucher erst mal mit den mitgebrachten Decken auf der Wiese gemütlich machen. Erste Sternbilder wurden von Till Credner gezeigt und die Orientierung anhand vom Großen Wagen und dem Polarstern eingeübt. Im mitgebrachten Teleskop war die zunehmende Mondsichel sehr plastisch mitsamt dem aschgrauen Mondlicht zu sehen. Mars, der Doppelstern Albireo und das Sterngewimmel in der Milchstraße waren auch schöne Objekte im Fernrohr.

Während der Mond zum Westhorizont sank, stieg gegenüber langsam die Milchstraße empor. Der Nachthimmel wurde dadurch dunkler und die Sterne besser sichtbar. In Nordrichtung blieb es jedoch hell aufgrund der Lichtverschmutzung von Münsingen und der ca. 50 km entfernten Region Stuttgart. Die Gäste verabschiedeten sich gegen 0:30 Uhr dankbar für die vielen neuen Impressionen und traten, nach dem Wecken der eingenickten Kinder, den Heimweg selbständig an. Wir vom Sternenpark-Team blieben noch zum Fotografieren, Abbauen und dem Rücktransport bis in die Morgendämmerung.

Ein SQM zur Helligkeitsmessung im Zenit mit minütlichem Datenlogger war die ganze Nacht aktiv, um die Himmelsqualität besser beurteilen zu können. Die Helligkeit im Zenit ging kurz nach Monduntergang bis auf 21,24 mag/arcsec² zurück. Danach wurde der Himmel erstaunlicherweise wieder etwas heller. Zum einen rückte in den Morgenstunden vor der Dämmerung die Milchstraße näher zum Zenit, zum anderen zog sich aber auch grünliches Airglow über den Himmel, sichtbar auf den Fotos. Selbst mit dem dunkelsten Wert ist der Himmel noch um den Faktor zwei aufgehellt im Vergleich zu einem natürlich mondlosen Himmel bei 22 mag/arcsec². Der wesentliche Grund ist die Lichtverschmutzung durch das nahe Münsingen und die Region Stuttgart in ca. 50 km Entfernung. Trotzdem kann man auf dem Beutenlay erstaunlich gut die Milchstraße beobachten. Die Helligkeitsmessungen wurden mit einem SQM-LU-DL durchgeführt, Seriennummer 2030.


 

Weitere Informationen:

Hier ein paar Bilder

Info-Tag am Naturschutzzentrum Schopflocher Alb 2025Am 24.05.2025 fand am Naturschutzzentrum Schopflocher Alb der Info-Tag "Klimaschutz rund um Haus und Garten“ statt, mit Marktständen und Vortragsprogramm. Wir vom ehrenamtlichen Sternenpark-Projekt haben über Lichtverschmutzung und umweltgerechte Beleuchtung informiert, an unserem Info-Stand und mit einem Vortrag. Im Anschluss konnten wir bei einer Führung den ehemaligen Steinbruch und die dortige Natur besichtigen. Am Himmel zeigte sich eine Halo-Erscheinung, durch Eiskristalle in einer dünnen Wolkenschicht.


 

Weitere Informationen:

Hier ein paar Bilder

Das "Projekt Sternenpark Schwäbische Alb" ist eine private und ehrenamtliche Initiative, die sich für umweltgerechte Beleuchtung zum Schutz von Mensch, Natur und Umwelt einsetzt.
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