Der vierte Tag auf unserem Meteorcamp begann so, wie der Tag vorher aufgehört hatte, mit Regen. Die Vorhersage für den Abend war sehr positiv, was uns aber den ganzen Tag in einer bangenden Ungewissheit ließ. Mittags fuhren wir nach Römerstein-Zainingen zur Nordgrenze des ehemaligen Truppenübungsplatzes. Dort hat das Projekt Sternenpark Schwäbische Alb mit Unterstützung der Gemeinde Römerstein einen kleinen Beobachtungsplatz mit Liegebänken und Infotafeln eingerichtet. Dieser Platz liegt 15,4 km Luftlinie vom Schachen entfernt und soll uns als zweiter Foto-/Videostandort zur räumlichen Vermessung von Meteoren dienen. Schnell war ein guter Ort für die parallele Ausrichtung der Kameras gefunden. Ein Wanderweg führte uns weiter zum Turm Waldgreut, der uns eine tolle Aussicht über die Weite des Truppenübungsplatzes bot, ein Anblick der mit seinen Wiesen an das schottische Hochland erinnert. Nach einem reichhaltigen Mittagessen in Wasserstetten an der Lauter kamen wir zurück auf den Zeltplatz und trafen bereits einige weitere bekannte Sternfreunde. Das Wetter besserte sich immer mehr. Feldbetten von den Pfadfindern wurden als bequeme Liegeunterlage zur Sternschnuppenbeobachtung auf unserer großen Wiese aufgebaut. Unser reichhaltiges Foto- und Videoprogramm wurde noch einmal abgesprochen und eine Batterie von Teleskopen hingestellt.
Die Wolken verzogen sich restlos und der Himmel war vom vorherigen Regen extrem reingewaschen. Die Transparenz und Fernsicht war einzigartig. Mehr und mehr Besucher trafen ein, auch Pfadfindergruppen besuchten uns an den Teleskopen. Der SWR drehte wieder in der Dämmerung und bei Mondschein für die Wissenschaftssendung Odysso. Mars, Saturn und der zunehmende Mond standen besonders nah beisammen und boten einen tollen Anblick Richtung Süden. Ein heller Meteor zog von Süden in Richtung des noch hellen Westhorizonts, offensichtlich keine Perseide. Die Besucher waren vom Anblick des Mondes und Saturns in unserem großen Refraktor begeistert. Es war windstill und wurde extrem feucht.
Gegen 23 Uhr, nach einem letzten Interview, fuhr ein Teil der Gruppe wieder nach Zainingen für die Stereoskopie der Meteore. Auch dort waren einige Sternfreunde anzutreffen. Erfreulich, dass sich der gute Standort mittlerweile herumgesprochen hat. Die Videotechnik wurde mit den vereinbarten Einstellungen zu möglichst exakten synchronen Zeiten gestartet. Bereits auf dem Kameradisplay waren ein paar Perseiden mit der typisch grünen Nachleuchtspur sichtbar. Bis fünf Uhr in der Morgendämmerung arbeiteten beide Gruppen auf dem Schachen und in Zainingen ihr Programm ab. Zurück auf dem Zeltlager noch schnell die Akkus in die Ladegeräte und dann gilt es, die eigenen Akkus aufzuladen. Denn nächste Nacht soll es zumindest teilweise wieder klar werden.
Clear and dark skies!
Weitere Informationen:
Hier ein paar Impressionen
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