Pünktlich zum öffentlichen Sternschnuppen-Beobachtungsabend des Meteorcamps auf dem Schachen bei Münsingen am 12.08.2016 verzogen sich die Wolken am Himmel, und das warme Sommerwetter versprach eine gute Beobachtungsnacht. Die tiefstehende Sonne im Westen machte lange Schatten, während die Astronomen auf der Wiese ihre Teleskope für die Nacht vorbereiteten, von einem großen, über 100 Jahre alten Linsenfernrohr bis hin zum modernen nachgeführten Teleskop. Die Schüler der Astronomie-AG des Progymnasiums Rosenfeld mit ihrem Lehrer Till Credner machten ihre umfangreiche Fotoausrüstung für die wissenschaftlichen Beobachtungen klar. Für die Sternschnuppen-Beobachtung standen zahlreiche Feldbetten bereit, für einen bequemen Blick in den Sternenhimmel.
Das Fernsehteam, welches das Meteorcamp für mehrere Tage begleitete, nutzte das warme Abendlicht und die Dämmerung für stimmungsvolle Aufnahmen und für Interviews. Den Mond mit seinen vielen Kratern konnte man bereits am Taghimmel beobachten, und er begleitete uns fast die ganze Nacht - leider, denn sein Licht hellte den Sternenhimmel deutlich auf. Nach und nach wurden erste Sterne und Planeten am dunkler werdenden Himmel sichtbar, der rote Mars und Saturn mit seinen Ringen, gut im Teleskop zu erkennen.
Für die Beobachtung der Perseiden schaute man am besten mit freiem Auge in den Nachthimmel. Jede Sternschnuppe, mit grün nachleuchtender Spur, sorgte für freudige Rufe bei den Beobachtern. Die Meteore scheinen alle aus dem Sternbild Perseus zu kommen (daher der Name Perseiden), das langsam hinter den Bäumen auftauchte. Auch Andromeda, unsere Nachbargalaxie, wurde sichtbar und in den Teleskopen eingestellt, ebenso Sternhaufen und Nebel. Carsten Przygoda erklärte den Besuchern die Objekte des Nachthimmels, ebenso wie Ludwig Reil mit Tochter Katharina, die mit ihrem Teleskop interessante Objekte am Sternenhimmel zeigten. In der Dunkelheit klickten die Fotoapparate der Langzeitbelichtungen, und das Fernsehteam huschte durch die Nacht auf der Suche nach guten Sterngucker-Motiven. Auch Besucher von anderen Zeltlagern auf dem Schachen, darunter sehr interessierte Schüler, kamen im Laufe des Abends vorbei und schauten begeistert durch die Teleskope.
Manche mussten lange auf ihre Sternschnuppen-Sichtung warten, da man eben oft gerade in die falsche Richtung oder in das Teleskop schaute, doch im Laufe des langen und inzwischen etwas kälteren Abends sah jeder ausreichend Perseiden. Etwas abseits, auf einer großen Wiese, machten die Schüler der Astronomie-AG ihre Aufnahmen und richteten sich für die Beobachtungsnacht ein. Weit nach Mitternacht verschwand der Mond hinter dem Horizont, und der Sternenhimmel über der Alb zeigte sich in voller Pracht. Die Milchstraße zog sich als leuchtendes Band durch das Sommerdreieck hoch am Himmel. Nach und nach verabschiedeten sich die Besucher, doch die Astronomen hielten noch eine lange Beobachtungsnacht durch.