Am 28.09.2014 wurde unsere Ausstellung "Sternenhell - die Alb bei Nacht" im Naturschutzzentrum Schopflocher Alb eröffnet. Trotz sonnigem und warmem Herbstwetter nahmen etwa 60 Besucher an unserer Veranstaltung teil.
Nach der Begrüßung durch Dr. Wolfgang Wohnhas, den Leiter des Naturschutzzentrums, zeigte der Astrophysiker Dr. Günther Wuchterl in seinem Vortrag mit dem Titel "Wir brauchen Bewahrungsorte der Nacht", wie man z. B. Welterbe-Stätten und das Menschheitserbe Sternenhimmel in perfekter Weise kombinieren kann. Historische Orte sind ebenso wie eine Landschaft nur dann authentisch, wenn sie auch in authentischem Licht erscheinen. Sternenlicht-Oasen, in denen das natürliche Licht von Mond und Sternen nicht künstlich überstrahlt wird, bieten ein ganz besonders Erlebnis, das den Bewohnern der Ballungsräume schon lange verloren gegangen ist. Die zu helle Beleuchtung wird uns dabei oft gar nicht bewusst, da das menschliche Auge eine enorme Empfindlichkeits-Spannweite hat. Es kommt mit sehr hellem Licht ebenso klar wie mit sehr schwachem Licht. Meist wäre weniger Licht problemlos ausreichend, und dies würde uns den "unsichtbaren Schatz" der nächtlichen Umwelt wieder näher bringen.
Im Anschluss an den Vortrag führten Till Credner und Matthias Engel durch die Ausstellung und erläuterten die Nachtlandschafts-Fotografien und die Sternenpark-Ausstellung. Die Besucher bekamen anschauliche Erläuterungen, wie sich durch abgeschirmte, warmweiße, maßvolle und energieeffiziente Beleuchtung die Lichtverschmutzung deutlich reduzieren lässt. Im Rahmen der Führung wurde auch ein Collage-Poster der Kommunikationsdesignerin Bettina Schlichter vorgestellt, das eine künstlerische Visualisierung des Lichtsmogs zeigt. Fotografien und Erläuterungen zu Objekten des Nachthimmels von Carsten Przygoda zeigten Beispiele für Astrofotografie, während das 20-Zoll-Eigenbau-Teleskop von Matthias Pagano die visuelle Astronomie vorstellte.
Die Sonderausstellung "Sternenhell - die Alb bei Nacht" wird noch bis zum 01.03.2015 im Naturschutzzentrum Schopflocher Alb zu sehen sein, ergänzt durch zahlreiche Begleitveranstaltungen. Weitere Informationen bekommen Sie auf der Internetseite des Naturschutzzentrums.
Am Abend waren Dr. Günther Wuchterl und Till Credner noch auf dem Breitenstein nordwestlich des Naturschutzzentrums. Von dort bot sich ein umfassender Überblick über die Lichtverschmutzung des Alb-Vorlandes, zu dieser Zeit verstärkt durch das Cannstatter Volksfest. Aber auch die Sportplatzbeleuchtung von Ochsenwang bot ein anschauliches Beispiel für schlecht ausgerichtete Beleuchtung. Allerdings wurde dort mit dem Flutlicht keine Sportveranstaltung, sondern ein Festzelt erhellt. Die Fotos finden Sie unten in der Bildergalerie.