Was bringt mir denn ein solcher Sternenpark?

Der Sternenpark wird eine weitgehend ungestörte Beobachtung des Nachthimmels erlauben. Dazu braucht man kein Teleskop, der freie Anblick ist schon beeindruckend. Mit einem guten Fernglas sieht man bereits sehr viele Himmelsobjekte.

Basis für den Sternenpark ist ein gutes Beleuchtungskonzept in den Ortschaften. Effiziente Beleuchtung spart dort Energie und somit auch Kosten. Nach oben abgeschirmte Leuchten mit geeigneten Lampen verbesseren den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt. Davon profitiert auch der Mensch. Vielleicht wird dann endlich die Straßenlaterne optimiert, die unnötig in Ihre Wohnung leuchtet...

Was sind nun die nächsten Schritte zur Einrichtung eines Sternenparks auf der Schwäbischen Alb?

Zunächst werden wir mit einem kleinen SQM-Messgerät Messungen der Himmelshelligkeit durchführen, um geeignete Gebiete auf der Schwäbischen Alb zu finden, in denen der Himmel noch sehr dunkel ist. Hier helfen auch Lichtverschmutzungskarten weiter. Gute Werte sind für den ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen und die Gegend um Hayingen zu erwarten. Diese Gebiete könnten dann der Ausgangspunkt eines Dark Sky Parks sein. Wir werden Kontakt zu den dortigen Gemeinden und Behörden aufnehmen, um mit ihnen zusammen das Beleuchtungskonzept zu optimieren und dadurch die Sicht auf den Nachthimmel weiter zu verbessern. Auch die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen wird angestrebt, da die Vermittlung von Astronomie-Wissen im Dark Sky Park - Konzept eine wichtige Rolle spielt.

Warum sollen denn die Gemeinden überhaupt bei einem solchen Dark Sky Park - Projekt mitmachen?

Neben der Begeisterung für den Sternenhimmel können es zunächst wirtschaftliche Gründe sein, die für eine verbesserte und energiesparende Straßenbeleuchtung sprechen. Wenn dann erst ein anerkanntes Schutzgebiet der Dunkelheit eingerichtet ist, ist dies auch ein besonderes touristisches Alleinstellungsmerkmal in der Region.

Um was geht es beim Thema Lichtverschmutzung?

Die Außenbeleuchtung in vielen Orten ist nicht mehr zeitgemäß! Statt gezielt und sinnvoll zu beleuchten, wird viel Licht unnütz direkt nach oben in den Nachthimmel und in die Umwelt gestrahlt, besonders in den Städten. Dies kostet viel Energie und Steuergeld, in Zeiten der Energiewende, des Klimawandels und knapper Kassen. Die falsche Beleuchtung hat aber noch weitreichendere Auswirkungen: Seit Jahrtausenden ist der Mensch auf den Hell-Dunkel-Wechsel angepasst. Durch andauernde Beleuchtung wird das Wohlempfinden und die Gesundheit beeinträchtigt, z. B. der Tag-Nacht-Rhythmus und die Produktion des Hormons Melatonin. Blendende Beleuchtungen gefährden zudem die Sicherheit im Straßenverkehr und reduzieren die Sehfähigkeit. Auch auf Tiere wirkt sich die falsche Beleuchtung negativ aus: Insekten, die in der Nahrungskette und zum Bestäuben wichtig sind, werden von Lampen angelockt und fehlen somit im Naturraum, Vögel und nachtaktive Tiere werden durch ungünstige Beleuchtung abgelenkt und irritiert. Auch Pflanzen werden in ihrem Jahresrhythmus beeinträchtigt, wenn sie dauernder Beleuchtung ausgesetzt sind. Eine besonders offensichtliche Auswirkung des Streulichts ist die Beeinträchtigung des Blicks auf den Sternenhimmel: Statt Tausender funkelnder Sterne sieht man oftmals nur noch wenige Lichtpunkte am aufgehellten Nachthimmel. Dies ist ein großer Verlust, denn der Sternenhimmel war und ist eine wichtige Grundlage für die Wissenschaft, unseren Kalender, die Navigation und unsere Kultur. Der Blick auf dieses faszinierende Menschheitserbe sollte auch bei uns wieder besser möglich sein!

Was kann man gegen Lichtverschmutzung tun?

Fortschrittliche, richtige und sichere Beleuchtung, bei gleichbleibendem oder verbessertem Komfort, ist eigentlich einfach zu realisieren, wenn man folgende Grundsätze beachtet: abgeschirmt, warmweiß, maßvoll, energieeffizient.
Abgeschirmte Leuchten verhindern die Abstrahlung direkt zur Seite und nach oben. Sie müssen eine plane Abdeckungsscheibe haben und waagerecht montiert sein, um Blendung zu vermeiden. Mit Reflektoren wird das Licht gezielt nach unten auf die zu beleuchtende Fläche gelenkt. Warmweiße Lampen bieten ein angenehmes Beleuchtungsbild und ziehen besonders wenig Insekten an. Maßvolle Beleuchtung sorgt für ausreichendes und gleichmäßiges Licht, aber ohne zu blenden. Energieeffiziente Leuchtmittel sparen Energie und Geld und sollten eigentlich Standard sein. Grundsätzlich sollte Beleuchtung nur dort, wo nötig und nur dann, wann nötig eingesetzt werden. Auch viele Firmen und Privathäuser haben noch eine ungünstige Außenbeleuchtung und sollten diese Grundsätze für verantwortungsvolle Beleuchtung beachten, auch bei Werbetafeln. Denn Umweltschutz darf nicht mit dem Sonnenuntergang enden!

Wie kann man sich für die Vermeidung von Lichtverschmutzung einsetzen?

Das ehrenamtliche Projekt "Sternenpark Schwäbische Alb" engagiert sich für fortschrittliche und richtige Außenbeleuchtung, zum Schutz von Mensch, Natur und Umwelt. So soll der letzte noch annähernd natürliche Nachthimmel auf der Alb erhalten und verbessert werden. Längerfristig ist die Einrichtung eines Sternenparks geplant, eines Schutzgebiets der Nacht (Dark-Sky-Park) - sicherlich auch touristisch interessant. Weitere Aktionen finden Sie unter "Viele machen mit"