led strassenbeleuchtung In der Biosphärengemeinde Eningen wird derzeit diskutiert, ob die Straßenbeleuchtung, umgestellt auf LEDs, nun wieder die ganze Nacht angeschaltet bleiben soll. Bei der Gemeinderatssitzung am 28.04.2016 soll über die seit bald zehn Jahren etablierte und von den Bürgern größtenteils akzeptierte nächtliche Abschaltung entschieden werden. Nach Angaben des Reutlinger GEA und der SWP geht es immerhin um etwa 10. 800 Euro Mehrkosten pro Jahr. Hier stellen wir Argumente zusammen, warum eine Abschaffung einer Nachtschaltung der falsche Weg ist:

1.) Als Argument für eine Abschaffung der Nachtabschaltung wird oft vorgebracht, dass durch die Sparsamkeit der LEDs die Mehrkosten für die Dauerbeleuchtung kompensiert werden. Sinnvoller wäre es hingegen, dem Sparpotential der LED nicht einen unnötigen Mehrverbrauch entgegenzusetzen, sondern mit LEDs UND einer Nachtabschaltung mehr Energie und Geld zu sparen. Dieses Geld ist in Schulen und Kindergärten sicherlich besser aufgehoben, als wenn man es in den Nachtstunden größtenteils sinnlos verstrahlt. Denn von einem nur auf den ersten Blick populären Licht-Segen dürften die Bürger nicht allzu viel haben.

2.) Es gibt keine generelle Beleuchtungspflicht! Neben dem kompletten Abschalten in den Nachtstunden ist auch das Abschalten jeder zweiten Leuchte durchaus ein Weg, der vielerorts in Deutschland mit guten Erfahrungen gegangen wird. Die Bürger können sich problemlos darauf einstellen. Statt jede zweite Leuchte abzuschalten kann man auch alle auf 50%, oder besser noch weniger, dimmen und hat keine Dunkelzonen. Moderne Leuchten ermöglichen dies. Meist liegen keine Fakten zu Sicherheitsproblemen vor, die ein Rückgängigmachen einer Nachtschaltung rechtfertigen würden. Autofahrer haben zudem ihre eigene Beleuchtung dabei, die einen Passanten stärker beleuchtet, als es die Straßenbeleuchtung vermag.

3.) Die negativen Auswirkungen künstlichen Lichts auf Mensch, Natur und Umwelt sollten Berücksichtigung finden, denn das gehört zu einer modernen, nachhaltigen und verantwortungsvollen Lichtnutzung dazu. Eine zunehmende Zahl an Ortschaften erkennt diese Notwendigkeit und setzt sich für umweltgerechte Beleuchtung bezüglich Lichtlenkung, Menge und Farbe ein. So gilt es auch, einen Reboundeffekt zu vermeiden. Licht-"Vollgas" die ganze Nacht hindurch wäre letztlich entgegen jeder Klimaschutzinitiative.

 

Hier haben wir einige weiterführende Dokumente zusammengestellt: