fischer-bei-nachtDas Thema Lichtverschmutzung beeinflusst nicht nur die Umwelt auf Land, auch die See ist mittlerweile betroffen.  Am 12.1. wurde ein Foto unseres Team-Mitgliedes Till Credner auf der NASA-Seite "Earth Science Picture of the Day" gezeigt:

 

Hier seine Übersetzung mit ein paar Ergänzungen:

Lichtverschmutzung auf See wird zu einem ernstzunehmenden Problem. Fischerboote benutzen helle Lichter, um Fische und Kalmare anzulocken. Die blendende Lichtquelle im Foto wurde von der kroatischen Insel Lastovo aus aufgenommen. Die öffentliche Beleuchtung auf Lastovo wurde um 0:30 Uhr ausgeschaltet, um Energie zu sparen und die Auswirkungen auf die Lichtverschmutzung zu minimieren.

Die Lichter der Fischerboote jedoch arbeiten mit einer Leistung von über 10 kW! Dies beeinträchtigt durchaus die Himmelshelligkeit. Glücklicherweise waren die Boote nur in nordöstlicher Richtung unterwegs, der für Astronomen interessantere Südhimmel war davon kaum beeinflusst. Mit dieser Art des Fischens werden die Fischbestände des Mittelmeers noch mehr ausgedünnt und zudem Lichtverschmutzung produziert. In einigen Ländern ist die Benutzung von Licht zum Anlocken von Fisch verboten. Das Fischereigesetz von Baden-Württemberg zum Beispiel untersagt dies in einem Atemzug mit der Benutzung von explosiven und giftigen Mitteln:

 

Interessanterweise ist dieses Thema im Fischereirecht der deutschen Anrainerländer von Nord- und Ostsee ausgenommen.

Ansonsten ist die Insel Lastovo ein sehr interessantes Ziel für Astronomen. Die geringe öffentliche Beleuchtung ist umweltgerecht, d.h. voll abgeschirmt, warme Lichtfarbe, maßvoll und energieeffizient. So hat die dortige Nachtlandschaft noch eine natürliche Helligkeit.

Dank geht an das "Loss of the Night Network" (LoNNe) für die Unterstützung des internationalen Workshops zum Thema Lichtverschmutzung.

Hier einige Bilder

Hier die Videos