Anfang September haben wir die von den Fraktionen des Gemeinderats unterstützten Bewerber zur Oberbürgermeisterwahl 2012 in der Landeshauptstadt Stuttgart zum Thema Vermeidung von Lichtverschmutzung angeschrieben, denn die Lichtglocke Stuttgarts ist auch von der Schwäbische Alb sehr gut zu sehen. In dem Brief wurde kurz die Problematik der Lichtverschmutzung erläutert und es wurden Lösungsmöglichkeiten zu deren Reduzierung aufgezeigt. Im Anschluss fragten wir, welche Perspektiven die Kandiaten für die Vermeidung von Lichtverschmutzung sehen, welche Maßnahmen sie konkret ergreifen möchten und in welchem Zeitraum.
Schon wenige Tage später antwortete Hannes Rockenbauch, einen Tag vor der Wahl wurde auch die Anfrage an die Kandidatin Bettina Wilhelm beantwortet. Die Kandiaten Fritz Kuhn und Sebastian Turner hingegen haben sich gar nicht gemeldet, auch nicht auf Nachfrage.
Hannes Rockenbauch schreibt, dass das Problem der Lichtverschmutzung unterschätzt werde und nannte einige Auswirkungen auf Menschen, Pflanzen und Tiere. Um das Problem störender Lichtimmissionen zu lösen, hält er Verbote von Skybeamern und großflächigen Werbebeleuchtungen für unumgänglich und hält technische Maßnahmen zur Verhinderung von störenden Kunstlichtimmisionen auch unter Kosten- und Klimaschutzaspekten für sinnvoll. Als Oberbürgermeister möchte er eine Arbeitsgruppe einsetzen, die unter Beteiligung industrieunabhängiger Experten und Experten aus Bürgerinitativen einen Maßnahmenplan für Stuttgart entwickelt.
Ein Mitarbeiter vom Team Bettina Wilhelm antwortete in ihrem Auftrag, dass Lichtverschmutzung ein zunehmendes Problem unserer Region sei, mit negativen Folgen auf Umwelt, Gesundheit und Lebensqualität. So habe die Großstadt Stuttgart als große Lichtemittentin Auswirkungen weit über die Stadtgrenze hinaus. Bettina Wilhelm kennt das Problem und möchte als Oberbürgermeisterin entsprechende Maßnahmen in die Wege leiten. So sollen die 5200 Quecksilberdampflampen bis 2015 ausgetauscht werden und auch die 900 Kugelleuchten. Stattdessen sollen Lampen mit Spiegeloptik oder LEDs verwendet werden. Zur Ermöglichung eines effizienten und flächendeckenden Lichtmanagements sollen dimmbare und ansteuerbare Vorschaltgeräte zum Einsatz kommen. Als Beispiel wird die Bewegungsmelder-Steuerung im Travertinpark in Bad Cannstatt genannt. Ein großer Teil der Lichtverschmutzung stamme aber von privaten Emittenten (Schaufenster, Lichtreklame ect.). Hier müsse ein Problembewusstsein geschaffen werden mit dem Ziel einer gewissen Reduzierung.
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