stuttgarter-zeitung-boschZwischen Stuttgart und Gerlingen verläuft eine vierspurige Schnellstraße, die vor über 40 Jahren komplett mit Straßenbeleuchtung ausgestattet wurde. Diese Beleuchtung war in letzter Zeit teils nicht mehr in Betrieb. Nun soll die Beleuchtung komplett erneuert werden. Aber ist die Beleuchtung mehrspuriger Straßen heute noch zeitgemäß?

Eine Beleuchtung von Schnellstraßen und Autobahnen ohne Fussgänger erscheint heute unnötig, zumal sich die Scheinwerfer der Autos stark verbessert haben. Der Energieverbrauch ist enorm und ein deutlicher Sicherheitsgewinn durch die Straßenbeleuchtung ist nicht nachweisbar. Selbst die Beleuchtung belgischer Autobahnen, lange ein Beispiel für Energieverschwendung und Lichtverschmutzung, wurde im Jahr 2011 größtenteils abgeschaltet (Quelle:http://www.tagesschau.de/ausland/autobahnbeleuchtung100.html).

Das Thema Image einer Ortschaft und einer Firma mag ein Rolle spielen, aber ob eine protzige Schnellstraßen-Beleuchtung in Zeiten der Energiewende und knapper Kassen der richtige Weg ist, zumal sie ökologisch höchst fragwürdig ist? Die geplante Beleuchtung zwischen Stuttgart und Gerlingen soll einen neuen Weg gehen, nämlich Solarleuchten, die mehr Energie produzieren, als sie verbrauchen. Das Energieargument fällt somit weg, nicht aber das Umwelt-Argument, denn die Schnellstraße führt fast komplett durch ein Wald- und Erholungsgebiet. Sollte diese Beleuchtung trotz massiver ökologischer Probleme realisiert werden, so muss sie auf jeden Fall abgeschirmt, warmweiß und maßvoll sein, um nicht erneut zu einem ökologischen Ungleichgewicht zu führen. Energieeffizient ist die Beleuchtung durch die Solar-Lösung schon. So wäre die eigentlich unnötige Beleuchtung dann wenigstens ein Beispiel für fortschrittliche Lichttechnik.

Hier ein Artikel aus der Stuttgarter Zeitung "Bosch will es vor dem Haus hell" vom 10.07.2012 zu der geplanten Beleuchtungs-Erneuerung.