Wir produzieren immer mehr Licht in unseren Städten und in den ländlichen Regionen - so viel, dass es inzwischen weit über die notwenige und sinnvolle Beleuchtung hinaus geht. Selbst der Himmel wird dadurch nachts immer heller erleuchtet, so dass die Nacht fast zum zweiten Tag wird. Die negativen Auswirkungen dieses „Zuviel“ an Licht sind gravierend, für Menschen und Tiere.
Der Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen wird durch künstliches Licht gestört, es unterdrückt nachts die Produktion des Ruhe-Hormons Melatonin, und Studien gehen davon aus, dass falsche Beleuchtung sogar Krebs fördert. Durch einen gestörten Tag-Nacht-Rhythmus wird auch die Psyche der Menschen negativ beeinflusst.
Doch auch die Auswirkungen auf die Natur sind weitreichend: Nachtaktive Insekten werden aus dem Naturraum gelockt und verenden zu Millionen an den Lampen. Sie fehlen im Ökosystem, sei es in der Nahrungskette oder zum Bestäuben. Durch helle Beleuchtung werden nachts ziehende Zugvögel von ihren Flugbahnen abgelenkt, Gartenvögel fangen in Städten früher an zu singen und sind auch abends länger aktiv. Das führt zu früheren Bruten in den Städten und auch vermehrt zu Fehlbruten. Die Botanik wird ebenso beeinflusst, z.B. das natürliche Wachstum der Pflanzen.
Ein weiterer negativer Effekt für uns Menschen ist, dass wir den wunderschönen Sternenhimmel und unsere Milchstraße kaum mehr sehen können. Der Sternenhimmel ist letztlich ein Kulturgut des Menschen, das uns über Jahrtausende geprägt hat. Viele wissenschaftliche Erkenntnisse wurden und werden aus der Astronomie gewonnen, man denke nur an Newton und Kepler, aber auch an neuere Erkenntnisse zu unserem Universum.
Neben den Auswirkungen auf Mensch und Natur, ist unnütz abgestrahltes Licht letztlich eine sinnlose Verschwendung von Energie und damit Ressourcen und Geld, in Zeiten der Energiewende und knapper Kassen.
Daher ist es dringend notwendig, etwas gegen den Lichtsmog, also gegen das „Zuviel“ an Licht zu tun. Reduzierung und Optimierung der Beleuchtung senkt den Energiebedarf, schont damit die natürlichen Ressourcen, schützt die Natur und Tiere, senkt das Krebsrisiko, die Anzahl psychischer Erkrankungen beim Menschen und fördert seine Gesundheit.
Es stellt sich die Frage, was der Gesetzgeber in Deutschland für die Minderung von Lichtimmissionen macht und wie überhaupt die Rechtslage dazu aussieht? In vielen Gemeinden, Städten, Kreisen, Ländern und auch im Bund wird das Thema zwar diskutiert, aber so richtig zu einem zufriedenstellenden Ergebnis (aus unserer Sicht) ist man noch nicht gekommen. Wir haben dafür schon einige Informationen zusammengetragen.