milchstrasse01Alle Deep-Sky-Objekte können grundsätzlich in galaktische und extragalaktische Objekte eingeteilt werden. Die galaktischen Objekte, wie die sichtbaren Sterne, Sternhaufen und Nebel, befinden sich in unserer Galaxie, der Milchstraße. Alles jenseits unserer Milchstraße ist extragalaktisch, z.B. andere Galaxien.

 

Sterne

Einzelsterne (St)

Sterne sind Objekte, die unser Universum zum Leuchten bringen. Sterne unterscheidet man nach ihrer Masse, Leuchtkraft und Oberflächentemperatur (Spektralklasse). Ein Stern entsteht aus interstellarer Materie, die sich durch gravimetrische Einflüsse zusammenzieht und durch genügend Masse und Druck im Inneren eine Kernfusion zündet. Anhand der Farbe des Sterns kann auf die Oberflächentemperatur geschlossen werden. Blaue Sterne haben eine hohe Temperatur (z.B. 10000K) und rote Sterne haben eine niedrigere Temperatur (z.B. 3000K) an ihrer Oberfläche. Jeder Stern durchläuft einen Lebenszyklus von der Entstehung bis zum Tod.

Veränderliche Sterne (Vr)

Veränderliche Sterne variieren ihre Helligkeit. Dabei unterscheidet man zwei Arten von Veränderlichen. Physisch veränderliche Sterne ändern ihre Leuchtkraft durch rhythmisches Aufblähen und Schrumpfen oder über Ausbrüche an der Oberfläche bis hin zu explodierenden Sternen. Bedeckungsveränderliche dagegen sind eigentlich Doppelsterne. Aufgrund ihrer räumlichen Anordnung kommt es zu gegenseitigen Bedeckungen. Wenn die Sterne vor- oder hintereinander vorbeilaufen, entsteht der Helligkeitsunterschied.

Doppelsterne (DS)

Doppel- oder Mehrfachsterne werden durch ihre Gravitationskraft zusammengehalten. Dabei umlaufen Sie einen gemeinsamen Schwerpunkt auf einer elliptischen bis kreisrunden Bahn. Nahe beieinander stehende Sterne umkreisen sich schneller als weiter voneinander entfernte. Dabei können die Massen, Leuchtkraft und Oberflächentemperatur der Sterne unterschiedlich sein.

Sternhaufen

Offene Sternhaufen (OC)

Offene Sternhaufen sind Ansammlungen von 10 bis 1000 Sternen, die durch ihre Gravitationskraft zusammengehalten werden. Das Wort „offen“ beschreibt dabei nur den visuellen Eindruck der Sternansammlung. Man geht davon aus, dass die Sterne in einem offenen Haufen zur gleichen Zeit aus der gleichen interstellaren Wolke entstanden sind. Wenn die Region um einen Offenen Sternhaufen noch aktiv Sterne produziert, erkennt man in der Regel auch den Emissionsnebel, der die Sterne umgibt, wie beispielsweise bei M 8, dem Lagunennebel.

Kugelsternhaufen (GC)

Kugelsternhaufen sind gewaltige Sternansammlungen mit hoher Sternenanzahl und starker Konzentration. Sie sind relativ alte und stabile Objekte und bestehen überwiegend aus Roten Riesensternen, die durch sehr starke gravimetrische Kräfte zusammengehalten werden. Die Kugelsternhaufen gehören zum Außenbereich der Milchstraße und sind daher relativ weit weg. Die Anzahl der Haufen nimmt in Blickrichtung zum Zentrum der Milchstraße zu. Daher finden wir die meisten Sternhaufen in den Sommersternbildern.

Planetarische Nebel (PN)

Es handelt sich hierbei um expandierende Gasblasen, die alte Sterne umgeben. Masseärmere Sterne, die nicht als Supernova enden, sondern sich zusammenziehen und in mehreren Schüben ihre äußere Hülle abstoßen. Der im Zentrum übrig gebliebene Weiße Zwerg regt den ihn umgebenden Nebel zum Leuchten an. Zum Beobachten von Planetarischen Nebeln braucht man mittelgroße Teleskope mit hoher und höchster Vergrößerung.

Galaktische Nebel (GN)

Unter dem Oberbegriff Galaktischer Nebel werden alle Staub- und Gaswolken in der Milchstraße mit Ausnahme der Planetarischen Nebel zusammengefasst.

Emissionsnebel (EN)

Mit dem Begriff Emissionsnebel werden Gaswolken zusammengefasst, die selbst Strahlung aussenden. Dabei handelt es sich um Wasserstoff, der durch starkes  ultraviolettes Licht benachbarter Sterne ionisiert wird und somit zum Leuchten angeregt wird. Zum Beobachten sollte man einen Nebel- oder Schmalbandfilter einsetzen, um den Nebel und die Strukturen besser erkennen zu können. Fotografisch betrachtet erscheinen Emissionsnebel immer rot.

Reflexionsnebel (RN)

Bei einem Reflexionsnebel sind die Sterne nicht heiß genug, das interstellare Gas selbst zum Leuchten zu bringen. Die Gaswolke reflektiert nur das Licht, welches die Sterne aussenden. Dabei wird der Rotanteil des Lichtes stark gestreut und der Nebel erscheint blau. Reflexionsnebel lassen sich nur bei sehr klarer und dunkler Nacht gut beobachten.

Galaxien (Gx)

Galaxien bestehen wie unsere Milchstraße aus einer Vielzahl von Sternen, Haufen und Nebel. Sie finden wir in sehr großer Entfernung in unterschiedlichen Größen und Formen. Es gibt im wesentlichen drei Typen: die spiralförmige, elliptische und irreguläre Galaxie. Es gibt auch Galaxiehaufen, bei denen zwei oder mehrere Galaxien scheinbar an einem Ort stehen. Die beste Zeit, Galaxien zu beobachten, ist das Frühjahr, wenn das Band der Milchstraße nicht zu sehen ist.

Elliptische Galaxien zeigen keine besonderen Unterstrukturen. Die Linien gleicher Helligkeit haben die Form einer Ellipse. Die Elliptischen Galaxien haben einen gleichmäßigen Helligkeitsabfall von innen nach außen. Sie beinhalten nahezu kein Gas und daher geht ihre Sternentstehungsrate gegen null. Ihr Spektrum wird von alten und daher roten Sternen dominiert.

Spiralgalaxien haben einen Kern, den so genannten Bulge, und davon ausgehende Spiralarme, die in einer flachen Scheibenkomponente liegen. Während der Bulge einer elliptischen Galaxie ähnelt und keine Sternentstehung mehr zeigt, erlauben in der Scheibe vorhandene Gase und Staub die Sternentstehung in den Spiralarmen. Daher erscheinen die Spiralarme auf Bildern meistens blau und der Bulge meistens rötlich.

Irreguläre (unregelmäßige) Galaxien haben weder Spiralarme noch elliptische Form. Sie sind im Mittel leuchtschwächer als elliptische und Spiralgalaxien. Zu dieser Gruppe gehören meistens Zwerggalaxien.

Textquelle: Wikipedia

 

Beobachten auf der Schwäbischen Alb: